Puppy Strangles - Canine juvenile Zellulitis

 

Puppy Strangles ist eine sehr selten auftretende Erkrankung, die daher von Züchtern und Tierärzten oft erst spät richtig erkannt wird.

Beim Mini wie beim Australian Shepherd und vielen anderen Rassen gibt es eine Disposition für diese Erkrankung, die meist im Alter von 3 Wochen bis zu 6 Monaten auftritt.

Plätzlich gerät das Immunsystem aus dem Tritt, oft ohne jeden Auslöser. Grade die jungen Welpen sind noch bei der Mutter, meist noch nicht gechipt oder  geimpft und nur vorsichtig entwurmt.
Warum es passiert, kann bis heute niemand sagen. Meist betrifft es nur einen einzigen Welpen aus dem Wurf.

Die Erkrankung tritt in zwei Unterformen auf:

Die dermatologische  Form ist leichter zu erkennen. Es bilden sich zunächst Schwellungen, später dann Krusten an Nase, Maul, rund um die Augen und in den Ohren.
Tierärzte gehen hier oft zunächst von einer Kontaktallergie aus, oder Biss- oder Kratzverletzungen, die durch die Wurfgeschwister entstanden sind.
Das Allegemeinbefinden ist zunächst nur wenig reduziert, der Welpe ist wach, hat selten erhöhte Temperatur und frisst gut.

Schwieriger zu erkennen ist die neurologische Form.

Sie beginnt mit einem leichten Lahmen und einem unrunden Gang. Der Welpe wirkt, als wäre er gestützt oder die Mutter versehendlich auf ihn getreten.
Auch hier ist das Allegemeinbefinden nur wenig reduziert, selten ist die Temperatur erhöht, der Welpe frisst gut.
Auch wenn das Lahmen deutlich ist, lassen sich alle Gelenke gut durchbewegen, ohne das der Welpe Schmerzen zeigt.

Innerhalb von 1-2 Tagen verliert der Welpe immer mehr die Kontrolle über die Hinterbeine, kommt nicht mehr zum Stehen oder Laufen, sodern zeigt eine beginnede Lähmung der Hinterhand. Er läßt sich auf alle 4 Pfoten stellen, bricht aber nach ein paar Schritten wieder zusammen.
Der Kotabsatz ist reduziert, oft wird kein Kot mehr abgesetzt, in der Folge frisst der Welpe zunehmend weniger.

Erst mehrere Tage nach den ersten Anzeichen kommen die oben genannten Symptome wie geschwollene Ohren, Nase sowie Beulen am ganzen Körper hinzu.
Grade am Anfang ist es oft nur ein ganz leicht nässendes Auge oder winzige Krüstchen an Maul, Nasen oder in den Ohren, die leicht übersehen werden.

Die Abzesse bilden sich nun am gesamten Körper, als tastbare weiche Beulen unter der Haut,  reifen und platzen nach einer gewissen Zeit auf, wobei sie viel Wundsekret absondern.
Es bilden sich überall unter der Haut Fistelgänge, dies haben beide Formen gemeinsam.

 

Obwohl es eine Autoimmunerkrankung ist, lässt sie sich, früh erkannt, sehr gut behandeln und heilt vollständig aus. Sie ist nicht ansteckend und nicht auf die anderen Welpen übertragbar. Ob ein Welpe im Wurf verbleiben kann, richtet sich nach der Schwere der Reaktion.

 

Die Welpen haben weder Spätschäden noch tritt die Erkrankung im höheren Alter erneut auf. Die Hunde erreichen ein ganz normales Lebensalter von 13-16 Jahren.

Behandelt wird mit einer Kombination aus Kortison und Antibiose. Das Kortison muss zunächst hoch dosiert verabreicht werden (  bis zu 6 mg pro kg Körpergewicht ), um die Autoimmunreaktion zu unterbrechen. Die Antibiose verhindert die Infektion der oft zahlreichen offenen Abzesse.

Sobald das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt ist und ein Abheilen der Abzesse beginnt, kann vorsichtig begonnen werden, das Kortison auszuschleichen.

Hierbei ist Geduld gefragt, oft muss noch wochenlang mit winzigen Mengen gearbeitet werden, um ein Wiederaufflammen der Autoimmunreaktion zu unterbinden.

Die Abzesse haben wir vorsichtig durch ein Bad mit einer dermatologischen Badelotion gereinigt, die Krusten entfernt und die offenen Wunden mit Manuka-Honig behandelt.

Erstaunlich ist tatsächlich, wie schnell der Körper auf das Kortison reagiert. Bei der neurologischen Form ist die Paralyse der Hinterbeine oft schon nach 24-36 h nach der ersten Gabe von Kortison wieder komplett verschwunden, der Welpe läuft wieder,  kann wieder Kot absetzen und frisst auch wieder sehr gut.

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Frank und Rita Wisotzki

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Doreen Stäbe-Unger
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