Welche unterschiedlichen Papiere und Vereine gibt es und worauf muss man achten?

 

Generell muss erst einmal zwischen "Mini Australian Shepherd" (oft Mini Aussie genannt) und dem "Mini American Shepherd" unterschieden werden.
Der Mini American ist aus dem Mini Aussie entstanden. Der Mini Aussie wird seit den 70ziger Jahren in den USA gezüchtet und ist die kleinere Variante des Australian Shepherd. Allerdings ist der Mini Australian Shepherd nie offiziell von den großen Hundezuchtverbänden als selbständige Rasse anerkannt worden und galt immer als Mischling.

 

2011 kam es in den USA zur Anerkennung der Mini´s, die allerdings einen neuen Namen erhielten und zum "Mini American Shepherd" umbenannt wurden. Alle Züchter erhielten Gelegenheit, ihre Zuchthunde in das neue Zuchtbuch eintragen zu lassen und unter der neuen Rassebezeichnung zu züchten. Der Mini American Shepherd wird weltweit als "echter Rassehund" von den Verbänden anerkannt.

Demgemäß muss nun zwischen den Verbänden für die Mini American Shepherds und für die Mini Australian Shepherds unterschieden werden:

 


Mini American Shepherd 

 

American Kennel Club (AKC) 
Der Mini American Shepherd wird in den USA nur unter dem American Kennel Club (AKC) gezüchtet. Alle US Hunde erhalten demgemäß AKC Papiere, die in Europa in Zukunft in FCI Papiere umgetragen werden können. Bisher ist die Rasse in Europa nur als nationale Rasse von verschiedenen Verbänden anerkannt worden, so auch in Deutschland.
Bislang können aufgrund einer Sonderregelung auch in Deutschland geborene Hunde AKC Papiere erhalten.
Der AKC stellt Papiere für die Welpen aus, wenn beide Elternteile AKC Mini American Papiere haben.
Es findet keine Zuchtzulassung statt, es wird nicht überprüft, ob die Zuchthunde dem Rassestandard entsprechen. Es gibt keine Zuchtstättenabnahme und auch keine vorgeschriebenen Untersuchungen für Elterntiere oder Welpen.
Der AKC fungiert als reine Registrierungsstelle für Hunde.  Das Mindestalter für den Zuchteinsatz im AKC liegt bei 8 Monaten bei der Hündin und 7 Monaten beim Rüden, das Höchstalter bei 12 Jahren. Es gibt keine Vorschriften über die Anzahl der Würfe oder Zuchtpausen bei den Hündinnen.
Zur Zeit  sind ca 7000 Hunde beim AKC registriert, ca 2000 hiervon als Zuchthunde.




Miniature American Shepherd Club Europe (MASCE eV)

Seit 2011 wird der Mini American Shepherd in Deutschland durch den Miniature American Shepherd Club Europe eV ( MASCE eV) betreut, die Hunde erhalten eine Ahnentafel des MASCE in Platin, Gold oder Silber. 
Hier erhalten alle Zuchthunde vor dem Einsatz in der Zucht eine Zuchtzulassung, bei der die Hunde einem Zuchtwart oder Zuchtrichter vorgestellt werden müssen. Sie werden sowohl auf dem Tisch im Stand wie auch am Boden hinsichtlich ihres Gangwerks und ihres Charakters bewertet. 
Nur Hunde, die dem Rassestandard entsprechen und keine zuchtausschließenden Fehler aufweisen, erhalten eine Zuchtzulassung. Zuchthunde müssen umfangreiche Gesundheitsauswertungen nachweisen:

  • Gentests für MDR1, prcd-PRA, CEA, HSF4 und DM sind verbindlich vorgeschrieben, alle Anpaarungen, bei denen betroffene Welpen fallen können sind verboten.
  • Seit 2021: Gentest für den M-Lokus (Merle) verbindlich vorgeschrieben
  • HD-Röntgen und Auswertung
  • dringend empfohlen: Röntgenauswertung lumbosacraler Übergangswirbel
  • ED-Röntgen und Auswertung
  • OCD-Röntgen und Auswertung
  • Untersuchung auf Patella Luxation
  • Herzultraschall einer Fachklinik
  • Scherengebiß, maximal 2 fehlende Premolaren
  • Augenuntersuchung durch einen Fachtierarzt für Augenerkrankungen
  • optional DNA Abstammungstest bei Platin Ahnentafel
  • optional Zuchtstättenabnahme

Hündinnen dürfen mit 18 Monaten in die Zucht, Rüden mit 12 Monaten. Hündinnen dürfen bis maximal zum 8. Lebensjahr belegt werden, sie dürfen maximal 5 Würfe mit entsprechenden Zuchtpausen haben.


Stand Oktober 2020  sind ca 1743 Mini American Shepherds ( davon ca 238 Hunde mit  Zuchtzulassung) beim MASCE eV registriert. 

2020 fielen im MASCE 360  Welpen aus 63  Würfen. Die Welpenanzahl pro Wurf liegt im Schnitt bei 5 Welpen.


Neu ab 2021: alle Hunde im MASCE brauchen für die Zuchtzulassung einen Gentest für das Merle-Alel, um versehendliche Merle x Merle Anpaarungen auszuschließen

 

 

VDH / CASD eV

Seit 2019 ist der Mini American Shepherd auch vom VDH in Deutschland anerkannt worden. Die Rasse wird vom CASD eV betreut, die auch Ahnentafel für die Welpen ausstellt.
Der CASD verlangt eine Zuchtstättenabnahme, sowie eine Zuchtzulassung für die Zuchthunde. Die Zuchthunde müssen folgende Mindestuntersuchungen vorweisen:

  • Ein Ausstellungsergebnis von "sehr gut"
  • HD- Röntgen und Auswertung
  • Untersuchung auf Patella-Luxation 
  • Gentests für MDR1, PRA, CEA. Anapparungen, bei denen MDR1 betroffene Welpen fallen können sind zulässig.
  • Augenuntersuchung durch einen DOK-Arzt

Hündinnen und Rüden dürfen mit 18 bzw 24 Monaten in die Zucht, Hündinnen dürfen bs maximal zum 8. Lebensjahr belegt werden und höchstens 5 Würfe haben.
Zur Zeit sind ca 40 Hunde im VDH registriert. Die ersten Würfe im VDH werden 2020 fallen.

 

 

Mini Australian Shepherd

 

EMASCD eV

 
Der EMASCD eV ist eine Rassehundeverein für die Zucht von Mini- und Toy Aussies in Deutschland.
Nach den Zuchleitlinien des EMSCD müssen Zuchthunde folgende Mindestuntersuchungen haben:

  • jährliche Augenkontrolle
  • korrektes Scherengebiss
  • HD-Röntgen und Auswertung
  • ED- und OCD Röntgen und Auswertung
  • MDR 1 Gentest

 

USA- Clubs : MASCA / IMASC / ASDR / NSDR

MASCA  =  Miniature Australian Shepherd Club of America     
https://www.mascaonline.com

IMASC   = International Miniature Australian Shepherd Club   http://www.imasconline.com

ASDR    = American Stockdog Registry    https://www.americanstockdog.org

NSDR    = National Stock Dog Registry   http://www.nationalstockdog.org

Diese vier Clubs betreuen die Zucht von Mini Aussies und Toy Aussies in den USA. Ebenso wie beim AKC gibt es keine Zuchtstättenabnahmen,
keine Zuchtzulassungen für die Zuchthunde, keine vorgeschriebenen Gesundheitsauswertungen der Zuchthunde und kein vorgeschriebenen Zuchtpausen.
Alle 4 Clubs fungieren als reine Registerstelle ohne Überprüfung der Züchter oder Zuchthunde.

 

 

 

Ein Arbeitshund in der Familie?

 

 

Ein Hund als Mitglied der Familie muss von seinem Wesen und Temprament her zum Lebensstil und zum Charakter der Familie passen. Dabei sind die Größe und Rasse der Hundes zunächst zweitrangig.

 

Könnte ein Miniature American Shepherd nun zu Ihrer Familie passen?

 

Der Mini American...

 - ist agil und will sich bewegen können

 - ist territorial und verteidigt seine Familie

 - ist sehr intelligent und lernt extrem leicht ( auch Unsinn :-) )

 - hat manchmal ein zurückhaltendes Wesen gegenüber Fremden

 - ist ein Hund, der sich den Personen seiner Familie sehr eng anschließt

 - verfügt über Wachsamkeit und uU starken Schutztrieb

 - ist überaus sensibel und verträgt keine Grobheit oder Ungerechtigkeit

 - ist ein echtes Allroundtallent

 - ist ein Spätentwickler

 - verfügt über einen starken "will to please", dh den Wunsch, alles für seinen Menschen zu tun

 - hat idR wenig Jagdtrieb ( aber es kann Ausnahmen geben!)

 - ist ein sehr guter und ausdauernder Begleiter von Joggern, Inliner-Läufern, Fahrradfahrern und  Reitern

 

 

 

Wo treten die meisten Probleme auf?

 

Sein wir ehrlich: der Mini ist und bleibt in erster Linie ein Arbeitshund und dies kann zur Herausforderung bei der Erziehung werden.

Gerade in der Phase vom Junghund in die Pubertät wird der Besitzer mit allen möglichen aussie-typischen Problemen konfrontiert: sie jagen Jogger, Fahrradfahrer, Autos und Wild, denn ein optischer Bewegungsreiz löst oft sofort ein entsprechendes Hüteverhalten aus.
Impulskontrolle ist eines der Dinge, die ein junger Hütehund von Anfang an lernen muss. Leider wird dies Problem in den gängigen Hundeschulen oft nicht erkannt und ein entsprechendes Training findet nicht statt.
Die Folge ist ein Hund, der nicht mehr frei laufen gelassen werden kann, weil er zur Gefahr für sich und andere wird.
Der Mini lernt leicht und schnell, doch gerade dies verursacht bei Hundeanfängern Probleme. Intelligenz ist nicht gleichbedeutend mit "selbsterziehend".

In der Hundeschule ist der Mini neben Border Collie und Aussie der kleine Steber, der neue Übungen und Komandos blitzschnell erlernt.
Doch genauso schnell hat er bei seinen Besitzern die Lücke im System entdeckt und nutzt sie für sich aus.
Das Ergbnis sind nicht selten sehr gut erzogene Aussie-Besitzer.


Ist der Welpe von seinem Grundcharakter her unsicher und ängstlich, braucht er Führung und Sicherheit durch seine Besitzer. Gerade in der Phase von 6-12 Monaten neigen selbst charakterstarke Junghunde teils zum Fremdeln und zu Angstreaktionen. Diese darf auf keinen Fall mit Aggression verwechselt werden, auch wenn das optische Bild des Verhaltens teils ähnlich ist. Hier kann ein hütehunderfahrener Trainer helfen.

Ist der Welpe mit 8 Wochen beim Einzug ins neue Zuhause noch ein kuschelndes Baby, dass sehr viel Zeit verschläft, sieht die Welt mit 16-20 Wochen schon ganz anders auf.
Renn-Flashs sind an der Tagesordnung und man hat den Eindruck, der junge Hund ist den ganzen Tag mit Vollgas unterwegs. "Nach müde kommt blöd" gilt nicht nur für Menschenkinder sondern noch viel mehr für Hütehunde-Kinder.
"Auslastung" wäre hier der völlig falsche Weg, der junge Hund muss lernen, Ruhe zu geben und selbst Entspannung in der Ruhe zu finden.

Viele Hüties haben keinen natürlichen "Ausschalter", denn dieser ist beim Arbeitshund nicht gewollt. Ein Arbeitshund muss immer und jederzeit  100% geben können. Daher muss ein junger Hütehund Ruhe erlernen. Grade in einem Zuhause mit kleinen Kindern und viel Action ist dies alles andere als einfach.
Intensives Ruhetraining auf einer Decke, im Körbchen oder der offenen Box gehört zum Grundtraining und fordert Mensch und Hund oft einiges an Konsequenz und Durchhaltevermögen ab.
Das Wegsperren in geschlossene Boxen ist dagegen tierschutzrelevant und trägt nicht zur Lösung des Problems bei, da es nur die Frustration beim Hund erhöht.


Schutz- und Territorialtrieb des Junghundes können zum echten Problem werden: Nicht nur der Briefträger  wird zum Lieblingsfeind, auch werden Wohnung und Auto gerne auch mal unter Einsatz der Zähne gegen jeder Art von Besucher verteidigt und selbst innerhalb einer Familie kann es zu Problemen kommen, wenn der Hund beschließt, sich auf eine Person zu fixieren und alle anderen durch drohen und schnappen fernzuhalten.
Ebenso neigt der ehr verfressene  Aussie gerne zur Futteraggression, bei der er seinen Napf oder Knochen vehement  gegen alles und jeden verteidigt.

Hier hilft konsequente Erziehung von Anfang an und es sollte beim ersten Auftreten von Problemen nicht gezögert werden, einen kompetenten Trainer zur Hilfe zu holen.
Denn hat der Hund einmal gelernt, sich mit Drohverhalten und seinen Zähnen Respekt zu verschaffen ist die Gefahr groß, das dies als neues Verhaltensmuster etabliert und der Hund damit zur Gefahr für seine Umgebung wird.
 

 

 

Die Ansprüche des Mini American an seine Familie

 

Er möchte durch tägliche 1-2 stündige Spaziergänge körperlich ausgelastet werden. Allerdings sind weder Marathontouren noch kilometerlanges Fahrradfahren notwendig.

 

Er möchte geistig beschäftigt werden. Egal ob Obidience, Agility, Flyball, Frisbee, Trickdogging, Dogdancing oder Herding, der Mini American will stets Neues lernen. Er liebt die (sinnvolle) Beschäftigung mit seinem Menschen.

 

Er braucht Kontakt zu anderen Hunden und Menschen, um ein gesundes Sozialverhalten zu entwickeln. Welpenstunden und Spielstunden mit anderen Hunden sind Pflicht vorallem für Ersthundebesitzer.

 

Er möchte sich in Haus und Garten frei bewegen können. Ein großes Grundstück zum Freilaufen ist wünschenswert, bei einer reinen Wohnungshaltung muss durch 3-4 Spaziergänge pro Tag seinem Bewegungsbedürfnis Rechnung getragen werden.

 

Bällchenspiele sind tabou - Mini American´s entwickeln sich gerne zum "Ball-Junkie" und werden regelrecht süchtig danach. Dies ist nicht gesund für die Entwicklung des Hundes

 

Er möchte in ständigem Kontakt mit "seinem" Menschen sein und nicht stundenlang allein bleiben müssen.

 

Er braucht einen ruhigen, souveränen und konsequenten Besitzer, der Spaß daran hat, viel gemeinam mit seinem Hund zu unternehmen.

 

Er muss seinen Bewegungs- und Beschäftigungsdrang ausleben können.

 

Der Aussie ist kein Hund für Sofamenschen, sondern für Menschen, die gerne und viel draußen in der Natur sind.

 

Trotzdem ist der Mini American kein Hund, der rund um die Uhr ein "Beschäftigungsprogramm" braucht - weniger ist oft mehr und auch kurze, intensive Such- und Schnüffelspiele können einen Hund durchaus müde machen.

Zu wenig Schlaf ist ungesund - und Hunde brauchen unheimlich viel Schlaf..

Wenn also der Welpe überdreht oder gar aggressiv reagiert, ist oft einfach nur der fehlende Schaf schuld. *Hier* gibts einen tollen Artikel dazu.

 

 

 

 

Rüde oder Hündin?

 

Rüde und Hündin unterscheiden sich nur wenig im Charakter und gar nicht in Bezug auf Trainierbarkeit und Lernfähigkeit.

 

Rüden neigen dazu, "ihr" Revier durchs Absetzen von Urin zu kennzeichnen.  Dies ist allerdings vor allem eine Erziehungsfrage und kann durch entsprechendes Training problemlos unterbunden werden.
Generell kann man beim Mini American sagen, dass die Rüden oft einfacher und unkomplizierter vom Charakter sind als die Hündinnen, die auch gerne "zickig" sein können.

 

Die Hündin wird idR alle 6-8 Monate für 3 Wochen läufig. In dieser Zeit darf die Hündin nur unter Aufsicht frei laufen, in den sogenannten "Stehtagen" überhaupt nicht. Schnell haben alle Rüden in der Umgebung von der Läufigkeit Kenntnis erhalten und werden sich bald vor Haus des Hündinnen-Besitzers einfinden, um der Hündin ihre Aufwartung zu machen.

 

Die Hündin setzt während der Läufigkeit für 3 Wochen kleine Bluttröpfchen ab.

 Sowohl Rüden als auch Hündinnen suchen in der Regel gerne Körperkontakt zu ihren Menschen und kuscheln gerne.

Für Hundeanfänger empfiehlt sich oft ehr ein Rüde als eine Hündin, da sie oft für Anfänger einfacher handhabbar sind.

 

 

 

Sind sie verträglich mit Katzen?

 

Wenn Welpen mit Katzen im Haushalt aufwachsen, gibt es so gut wie nie Probleme mit der gegenseitigen Akzeptanz.

Im Gegenteil sind oft ehr die Katzen dominant und der Welpe ordnet sich ihnen unter. Kommt zu einem erwachsenen Hund eine Katze hinzu, müssen beide anfangs gut beobachtet werden. Oft neigen Hütehunde dazu, zu versuchen, die Katze in einem bestimmten Territorium zu halten.

 

Allerdings kommt es ehr selten zu Aggressionen von Seiten des Hundes.

 

 

 

Kinder und Hunde

 

 Für Kinder ist es eine wunderbare Erfahrung, mit einem Hund aufwachsen zu dürfen. Sie lernen Verantwortungsbewusstsein, Toleranz, Geduld und die Fähigkeit, die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens zu respektieren.

 

Kinder werden von erwachsenen Hunden als Jungtiere des Rudels angesehen und mit entsprechender Nachsicht behandelt und beschützt.

Soll das Kind dem Hund in der Rangfolge übergeordnet sein, so ist es Aufgabe der Eltern, die Kinder bei der Führung des Hundes zu unterstützen. Hier bieten sich der gemeinsame Besuch von Trainingsstunden bei Begleithunde- oder Agilitykursen an, bei denen das Kind lernt, die Führungsposition gegenüber dem Hund zu übernehmen.

Jedoch ist eine Welpe KEIN Spielzeug für ein Kind.

 

Er ist ein Lebewesen, dessen Bedürfnisse beachtet werden müssen. Kinder müssen lernen, dass der Welpe nicht immer und jederzeit zum Spielen zu Verfügung steht, dass er oftmals seine Ruhe haben und einfach nur Schlafen möchte.

Kinder können einen Welpen nicht ALLEIN erziehen - sie brauchen die Hilfe und Anleitung eines Erwachsenen, der falls notwendig korrigierend eingreift und das Kind in der Ausbildung des Welpen unterstützt.

 

 

 

Arbeiter oder Workoholic?

 

 

Aufgrund seiner Vergangenheit läßt sich der Mini American in fast allen Bereichen einsetzen und ist für nahezu jeden Hunddesport zu begeistern.

Aber der Grad ist schmal, aus einem begeisterten Arbeiter kann schnell ein Workoholic werden. Viele Hundebesitzer überfordern Tag für Tag ihren Hund, in dem guten Glauben er "müsse ausgelastet werden". Das Ergebnis ist ein gestresster und neurotischer Hund, der nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu kontrollieren und selbst wieder zur Ruhe zu finden.

 

Ein Mini American ist eine Herausfoderung - er will lernen, aber nicht überfordert werden. Dies fordert von seinem Besitzer eine Menge Phantasie und Einfühlungsvermögen. Suchspiele sind super für Aussies geeignet. Verstecken Sie doch mal Leckerlies in der Wohnung, im Garten und draußen beim Spaziergang. Diese zu finden stellt hohe Anforderungen an den Hund und befriedigt sein Bedürfnis zu arbeiten.

 

Der Mini American braucht kein permanentes Bespaßungsprogramm.

 

Wenn er 1-2 mal die Woche auf einem Hundeplatz arbeitet, reicht dies vielen Hunden völlig aus. Den Rest der Woche reichen ausgedehnte Spaziergänge und ab und zu kleine Suchspiele oder Tricks. Und es gibt durchaus  Mini´s, die lieber auf dem Sofa als auf dem Hundeplatz sind.
Bitte schauen Sie bei der Auswahl des Züchters auf die Schwerpunkte der Zucht.
Hunde, die vermehrt in den Bereich "Show" und "Familie" gezüchtet sind, sind oft weniger anspruchsvoll in Bezug auf Bewegung und Beschäftigung. Suchen Sie jedoch einen Partner für aktiven Hundesport, dann eignen sich oft sportlich gezogene Linien besser, da sie häufig über mehr deutliche mehr "Power" und höhere Leistungsfähigkeit verfügen.


Als Arbeitshund ist der Aussie auch dazu gezüchtet, eine Weile mal nicht zu arbeiten. Mit einer entsprechenden Grunderziehung genießen auch Mini American´s es, einfach mal faul zu sein ;-)

 

Permantentes Bällchen- oder Frisbeewerfen, um damit dem Hund Bewegung zu verschaffen sind hingegen der sicherste Weg, um einen Neurotiker zu bekommen - ein absolutes No-Go.

 

Eine sehr treffende Beschreibung des Charakters des Aussies, die auch auf den Mini American zutrifft, findet sich hier:

( http://www.k9station.com/articles/raisinganaussie.htm )aus dem Englischen übersetzt

 

"Aussies sind Problemlöser und bekannt dafür sehr unabhängig zu denken und eigene Entscheidungen zu treffen. Aussies sehen keine Limits in iher Entwicklung, sie sehen nur Möglichkeiten. Dieses ist eine unabdingbare Eigenschaft in der Fähigkeit des Aussies mit Vieh zu arbeiten und dies wirkt sich auf andere Bereiche des Lebens aus. Aussie Besitzer sollten ihrem Hund sorgfältig Grenzen setzen, bevor der Hund alle offen stehenden Möglichkeiten ausnutzt.

Zum Beispiel Zäune. Andere Hunde sehen in Zäunen in der Regel unüberwindbare Hindernisse. Ein Labbi mag auf den Zaun schauen und denken : "Verdammt, ein Zaun, ich denke, ich bleibe im Garten", ein Aussie sieht den Zaun und denkt " hmm, da könnte ich drüber kommen.." und fängt an, mit 90 verschiedenen Wegen dies auszuprobieren.

Aussie Besitzer sind oft schockiert, wie es ihre Hunde schaffen, auszubrechen.

Viele Aussies sterben jedes Jahr bei dem Versuch aus einem Bereich herauszukommen, der eigendlich sicher eingezäunt war. Passiert dies wegen ihrem phänomenalem Springvermögen und ihren athletischen Fähigkeiten? Zum Teil, aber der wichtigste Grund für dieses häufig zu sehende Verhalten ist, dass der Aussie den Zaun nicht so wahr nimmt wie andere Rassen.

Wenn dem Aussie ein Problem im Weg steht ( so wie ein Zaun, der ihn hindert etwas Spannendes auf der Straße zu sehen) dann wird er schnell herausfinden, wie er dieses Problem lösen kann.

Ein anderes Beispiel: wenn ein Aussie hungrig ist ( und Aussies sind für gewöhnlich sehr übers Fressen zu motivieren, ein Wesenszug, der nicht im Rassestandard beschrieben ist ), schaut er nach etwas zu fressen und wird einen Weg finden da dran zu kommmen. Das bedeutet, er öffnet Schränke, springt auf die Arbeitsplatten, öffnet Reissverschlüsse an Taschen, packt Schokolade aus Verpackungen.

Aussies sehen Straßensprerren, doch sie lassen sich durch sie nicht abhalten, sie finden immer einen Weg um drum herum zu kommen.

 

Als Hütehunde oder Obidience- oder Agilityhunde kann das Problemlöseverhalten des Aussies ein Problem für Besitzer sein, die versuchen ihren Hund mit Drill-Methoden auszubilden.

 

Aussies lernen schnell und lieben die Herausforderung.

 

Ständige Wiederholung im Drill langweilt den Aussie und bringt ihn dazu, eine Sportart nicht zu mögen.

Viele Aussies werden dann versuchen, sich selbst mit eignen Ideen "in das Spiel" einzubringen und was sie einbringen ist nicht immer ideal für die Hütearbeit oder den Wettkampf.

Einen Aussie motiviert zu halten bedeutet auch immer, ihm zu erlauben, Probleme zu lösen...

 

 

 

Mini American´s als Helfer

 

 Mini American´s sind nicht nur begeisterte Sportler und Familienhunde, sie sind auch Helfer im Alltag kranker oder behinderter Menschen.

 

Aufgrund ihrer Feinfühligkeit, Sensibiliät,  Menschenbezogenheit und leichten Erziehbarkeit eignen sie sich auch als Therapiehunde und Behindertenbegleithunde. Grade auch Hunde aus Arbeitslinien zeichnen sich durch enorme Feinfühligkeit, Trainierbarkeit und Belastbarkeit aus.

 

Wichtig hierfür ist die Auswahl eines sehr ruhigen und gelassenen Welpen aus eben solchen Linien, der auch fremden Dingen gegenüber offen und aufgeschlossen ist.

 

Welpen, die Tendenzen zur Zurückhaltung und Ängstlichkeit zeigen, sind hierfür ungeeignet.

 

Viele Mini American´s arbeiten mittlerweile erfolgreich als Therapiehunde und Schulhunde in Bereich der tiergestützten Pädagogik.

Auch als Rettungshunde machen die Mini´s eine gute Figur.
Egal ob als Suchhund für Flächen-, Trümmer- oder auch Wassersuche, als Lawinensuchhund oder Mantrailer - die kleinen Arbeiter sind vielseitig einsetzbar und mittlerweile in vielen Reetungshundestaffeln vertreten.

 

 

 

 

Showlinie, Therapielinie oder Arbeitslinie?

 

 

Als Neuling in der Aussie-Szene und der Mini American-Szene sieht man sich immer wieder mit den drei Begriffen "Showlinie", "Therapielinie" und "Arbeitslinie" konfrontiert.

 

Viele Züchter haben sich mit ihren Linien in die eine oder andere Richtung spezialisiert.

 

 

Was verbirgt sich nun hinter diesen Begriffen und wie unterschieden sich diese Hunde  voneinander?

 

Kann ein Hundeneuling einen Arbeitslinie-Hund ausbilden oder sollte eine Familie lieber einen Hund aus einer Show- oder Therapielinie wählen?

 

 

Showlinie

 

Diese Hunde werden vor allem zu dem Zweck gezüchtet, auf (Schönheits-)Ausstellungen eine möglichst hohe Bewertung zu erreichen. Solche Ausstellungen gibt es an vielen Orten und von vielen Vereinen ( die bekannteste ist die große CACIB Ausstellung des VDH in Dortmund).

 

 

Auf den Ausstellungen werden die Hunde in Ringen getrennt nach Hündinnen und Rüden und verschiedene Altersklassen allein in Hinblick auf ihre Schönheit und die Korrektheit des Körperbaus bewertet.

 

Charakter, Leistungsbereitschaft, Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Robustheit und sportliche Möglichkeiten spielen eine untergeordnete bis keine Rolle in der Bewertung.

Es geht einzig und allein darum, möglichst den schönsten Hund im Ring zu haben.

 

Häufig werden von den Ausstellungs-Richtern Hunde mit viel Farbe und markanten Abzeichen, sehr kräftigem, schwerem Körperbau, viel Fell und Behang bei großer Größe innerhalb des Standards bevorzugt.

 

Da diese Ausstellungen oft mit vielen Menschen und Hunden auf engem Raum stattfinden, oft wenig Auslaufmöglichkeiten vorhanden sind, die Hunde oft lange Zeit in sogenannten Ausstellungskäfigen auf der Ausstellung verbringen, bis sie an der Reihe sind, und die perfekte Präsentation im Ring mit einem ehr ruhigem Hund mit "gechilltem" Gemüt deutlich einfacher ist, ergibt sich, dass Showlinie-Züchter idR einen Typ züchten, der sich wie folgt charakterisieren läßt:

 

Ein sehr schön anzusehender Hund mit viel "Farbe", deutlich im Rassestandard, kräftiger (ehr schwerer) Körperbau, viel bis sehr viel Fell und Unterwolle, viel Behang, wenig Arbeitstrieb, ehr wenig Power & Drive, vom Grundcharakter ehr dickfellig und stur, nimmt wenig krumm, ist mit wenig zufrieden, ist allerdings nicht zwingend ein aktiver Hund für den Hundesport.

 

Häufig schwerer zu motivieren und durch das ausgeprägte Fell und die starke Unterwolle empfindlich bei warmen Temperaturen. Er muß teils viel Fellpflege erhalten, damit die Unterwolle nicht verfilzt und anfängt zu riechen.

Dennoch sollte man folgendes beachten:

 

Charakterfehler wie Ängstlichkeit, Unsicherheit oder Aggressivität lassen sich von einem erfahrenen Aussteller leicht überspielen. Daher bietet der Championtitel keine Gewähr für einen erstklassigen Charakter.

 

Dennoch findet man auch bei den Showhunden Powerpacks, nur dann leider häufig mit dem Nachteil, dass sie zwar viel Power und Trieb aufweisen, aber meist nicht mehr wissen, wofür sie ihn nutzen sollen - eine ehr unangenehme, schwer zu handhabende Mischung, die dann häufig als "hysterisch", "überdreht" und "nervig" wahrgenommen wird und leider dem Vorurteilen gegenüber dieser Rasse Vorschub leisten.

 

Da Hunde aus reiner Showlinie idR weder am Vieh arbeiten noch im Sport eingesetzt werden, fehlt es ihnen häufig an Trieb- und Impulskontrolle, die es einem Arbeitshund ermöglichst, trotz höchster Anspannung lange Zeit gehorsam und konzentriert zu arbeiten. Arbeitshunde werden explizit hierauf selektiert.

Werden Showliniehunde unter Stress gesetzt reagieren sie manchmal über und sind dann schwer zu kontrollieren.

Hinzu kommt, dass in der Showzucht keine Selektion auf Charakter, Leistungsfähigkeit, Leistungswilligkeit, Trainierbarkeit und Robustheit stattfindet, da es hier rein um die optische Schönheit des Hundes im Show- und Ausstellungsring geht.

Sie suchen einen wunderschönen Hund, ehr anspruchslos und geduldig im Bezug auf Beschäftigung und Ausbildung und gerne auch einen Couch-Potatoe?
Dann könnte ein Show-Linie-Hund der Richtige für Sie sein.

 

 

 

Therapielinie

 

Natürlich klingt es verlockend: ein schön anzusehender Hund, einfach zu handhaben, lieb mit allem, ohne Territorialtrieb, Schutztrieb, Hütetrieb und Jagdtrieb.

 

Leider geht dies oft weit an der Realität vorbei, denn trotz aller Zuchtbemühungen hat sich der Mini American bis heute in jeder Linie eine Menge Schutz-, Hüte-, und Territorialtrieb bewahrt. Daran ändert auch ein schönes Etikett nichts.

 

Allerdings gibt es immer wieder Mini´s, die ihren Lebenszwecke darin finden, ihren Menschen auf dem Sofa totzukuscheln, aber Garantien darauf gibt es auch bei der Therapielinie nicht.

 

 

Hunde, die für die Ausbildung als Therapie- oder Rettungshund geeignet sind, finden sich in allen Bereichen der Mini Zucht, auch bei den Arbeitsliniehunden.

 

Meist ist in jedem Wurf ein Welpe dabei, der über einen besonders gutmütigen, freundlichen Charakter verfügt und sich in seinem Wesen für die Therapieausbildung anbietet. 

 

 

Arbeitslinie

 

Der ursprüngliche Australian Shepherd und damit der Vorfahr des Mini American war und ist bis heute ein reiner Arbeitshund, der den Ranchern unermüdlich bei der Arbeit hilft.

 

Er wurde drauf selektiert, viel Interesse am Vieh zu haben, leicht trainierbar zu sein, eine hohe Reiz- und Triebkontrolle zu haben und dem Wunsch, mit seinem Menschen zusammen zu arbeiten und ihm zu gefallen.

 

Dieses Paket macht die Faszination des Hundes aus, es wirkt, als habe er nur Augen für seinen Besitzer, gehorcht auf das leiseste Wort, kann die unglaublichsten Kunststücke, ist im Hundesport in jedem Bereich erfolgreich.

 

Aber für die Zucht gilt: " If you don´t use it, you loose it".

 

Das heißt, Wesensmerkmale und körperliche Eigenschaften, die von der Zucht nicht im Rahmen einer sinnvollen Selektion ständig abgefordert und überprüft werden, gehen verloren oder wandeln sich zu einer Form, die den ursprünglichen Eigenschaften nicht mehr entspricht.

 

Arbeitslinie-Hunde wurde allein aufgrund ihrer Arbeitsleistung und robusten Gesundheit selektiert, was dazu führt, das diese Hunde vergleichsweise wenig Probleme mit Erkrankungen des Bewegungsapparates wie HD, ED und OCD haben.

 

Allerdings sind sie nicht in Hinblick auf ein bestimmtes Schönheitsideal gezüchtet, so dass sie oft sehr viel leichter und kleiner vom Typ her sind, leichtere, schmalere Köpfe mit weniger Stopp und oft deutlich weniger und sehr pflegeleichtes Fell haben sowie häufig nicht so farbenprächtig und eindrucksvoll daher kommen wie ihre Kollegen aus der Showring. Auch Stehohren statt der für den Showring gewünschten Button-Ears kommen dann und wann mal vor.

 

Im Gegenteil legen die Züchter der Arbeitslinien-Hunde mehr Wert auf viel Pigment und eine dunklere intensive Färbung mit wenig Blessen, weißen Kragen und hohen weißen Abzeichen an den Beinen, da diese besonders anfällig für Sonnenbrand und Hauterkrankungen sind, wenn die Hunde bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung arbeiten müssen.

 

Das diese Hunde in der Lage sind, den ganzen Tag unermüdlich zu arbeiten, bedeutet nicht, dass sie rund um die Uhr beschäftigt werden müssen.

 

Im Gegenteil verfügen diese Hunde noch über einen gut funktionierenden "An- und Ausschalter", der es ihnen ermöglicht, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen, wenn keine Arbeit anliegt.

Durch ihre hohe Trainierbarkeit und ihren Drive erhält man einen Hund, der nicht nur unermüdlich an einer Herde arbeiten kann, sondern auch im Hundesport durch schnelle Auffassungsgabe, hohe Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft glänzt.

 

Schier unglaubliche Intelligenz und Einfallsreichtum zeichnen diese Hunde teils zum Leidwesen ihrer Besitzer aus.

Von 0 auf 100 in 2 Sekunden, kann er jedoch genauso schnell wieder runterfahren und zur Ruhe kommen, wenn nichts anliegt und genießt er wie jeder andere Hund Kuschel- und Streicheleinheiten auf dem Sofa und ein chilliges Wochenende. Und wie jeder andere Hund auch braucht er im Normalfall seine 14-16 Stunden Schlaf.

 

Nur weil er immer Leistung bringen kann, heißt es nicht, dass er immer muss........   :-)

Wenn Sie einen Hund suchen, der zu sportlichen Höchstleistungen fähig ist, der niemals "nein" sagt, egal wie lang die Wandertour ist oder wie weit und schnell Sie joggen gehen, der Spaß hat, im Hundesport anspruchsvolle Sequenzen immer und immer wieder mit Ihnen zu trainieren ohne die Lust zu verlieren - dann könnte ein Arbeitslinie Hund der Richtige für Sie sein.

 

Ihr Ansprechpartner im Verein:

Frank und Rita Wisotzki

PHONE: +49 (0)4952-8275828

 

Zentrale Welpenvermittlung

 

Montag - Freitag 16-18 h
Doreen Stäbe-Unger
05173-925456

Wir helfen Ihnen gerne den richtigen Welpen zu finden